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Naturschutz, Biodiversität und Waldbewirtschaftung - Kein Gegensatz

Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Schleswig-Holstein setzen sich für ihren Wald ein und pflegen und bewirtschaften diesen nach dem Prinzip „Schützen durch Nutzen“. Denn der Schutz und die Erhaltung des Waldes kosten auch Geld. Bewirtschaftete Wälder stehen in der Biodiversität unbewirtschafteter Wälder in nichts nach. Vielmehr ist die mit der nachhaltigen Nutzung und Entwicklung befasste Forstwirtschaft die naturnaheste Landnutzungsart und der Wald der Lebensraum die besten Biodiversitätswerte in Deutschland.

Unser heimischer Wald weist eine enorme biologische Vielfalt und als auf. Der Wald beheimatet beispielsweise insgesamt fast 2900 Waldpflanzenarten, davon 1216 Gefäßpflanzenarten, 1002 Flechtenarten und 674 Moosarten (Quelle BFN 2011/FNR 2019). Das ist einzigartig. Diese enorme biologische Vielfalt ist der Verdienst der verantwortungsvollen Bewirtschaftung und Erhaltung der Wälder durch die Waldbesitzer in den vergangenen Generationen.

Der Wald in Deutschland ist heute schon einer der Wirtschafts- und Naturräume mit der höchsten Schutz- und Regelungsdichte. Diese ergibt sich aus europarechtlichem Natur- und Artenschutzrecht (z.B. NATURA 2000), der Geltung von nationalen Gesetzen (Bundesnaturschutzgesetz, Bundeswaldgesetz) und entsprechenden Ländergesetzlichen Regelungen. Hinzu kommen zahllose untergesetzliche Regelungen, u.a. durch eine dichte Schutzgebietskulisse mit Europäischen FFH- und Vogelschutzgebieten, Nationalparks, Biosphärenreservaten, sowie einem bundesweiten Netz von Natur- und Landschaftsschutzgebieten vor allem im Wald.

Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Deutschland arbeiten schon seit Jahrzehnten für den Waldumbau zu immer klimagerechteren, vielfältigeren und widerstandsfähigeren Wäldern. Schleswig-Holstein ist schon heute das Bundesland mit dem zweithöchsten Laubwaldanteil. Der Laubwaldanteil beträgt 65 %. der Nadelbaumanteil weniger als 35 % und geht weiter zurück.

Diese Ökosystemleistungen werden durch Politik und Gesellschaft bisher zwar wie selbstverständlich in Anspruch genommen, jedoch nicht in Wert gesetzt und vor allem den Waldbesitzern als Erbringer nicht vergütet. Die Waldbesitzer fordern daher eine gerechte und angemessene Honorierung der Ökosystemleistungen.